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Letalfaktor

 

Letalfaktor

Zum Verständnis:
Als Letalfaktor wird ein Gen definiert, dass zwingend dazu führt, dass ein Tier vor der Geschlechtsreife stirbt. Ein (vererbter) Letalfaktor ist generell rezessiv.
Velvet und Weiss wird bei Chinchillas allgemein nachgesagt, dass sie einen Letalfaktor in sich tragen, es gibt also keine homozygot Weissen / Velvet Tiere (also nicht wie etwa beige - homozygot beige = blond). Hier soll das ganze für Weisse Tiere beschrieben werden, für Velvet gilt im Prinzip das gleiche.
Dies ist übrigens nicht ungewöhnlich, viele dominante Mutationsfarben sind mit einem Letalfaktor belegt, nicht nur bei Chinchillas.
Verweise auf vorhandene Letalfaktoren finden sich nur in neuer Literatur (Alice Cline, Basic Genetics and History of Mutation Chinchillas), in älterer Literatur gibt es nur Vermutungen darüber (F. Holzinger, Die Grundlagen der Vererbungslehre und der praktischen Zuchtmethodik, 1963). Das dürfte aber hauptsächlich daran liegen, dass bei betroffenen Mutationen zu der Zeit noch nicht weit verbreitet waren.
    


Was bedeutet der Letalfaktor genetisch:
Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Das Gen, das für die weisse Farbe verantwortlich ist, ist selbst letal, führt also im homozygoten Zustand zum Tod des Fötus.
2. Es gibt ein rezessives Letal- Gen, das auf dem gleichen Chromosomen liegt wie das Weiss- Gen und das im homozygoten Zustand zum Tod führt.
Man weiss nicht sicher, welche Variante richtig ist, die Tendenz geht aber in Richtung 1. oder 2., wenn die beiden Erbinformationen sehr eng beieinander liegen.
Woher weiss man, dass es einen Letalfaktor gibt:
Mit Beginn der Mutationszucht fiel den Züchtern auf, dass bei Weiss x Weiss Verpaarungen insgesamt die Anzahl der Jungtiere um etwa 1/4 sank. Das Verhältnis der Nachkommen lag i.d.R. bei 2/3 (Weiss) zu 1/3 (Standard).
Betrachtet man die Vererbung, so lässt sich das erklären:
Weiss x Weiss ergibt als Nachwuchs:
25% Standard, 50% Weiss (hetero), 25% Weiss (homo).
wenn der Nachwuchs um etwa 25% niedriger liegt, liegt die Vermutung nahe, dass eine der 25%-Varianten mit einem Problem behaftet ist. Betrachtet man die noch kommenden Farben und Verhältnisse, so wird relativ schnell deutlich, dass vermutlich das Homo- Weiss nicht möglich ist.
Das ist zwar ein guter Hinweis, aber natürlich kein sicherer Beweis:
Der wissenschaftliche Beweis eines Letalfaktors ist nur schwer möglich (die erbinformationen sind einfach zu komplex), also muss man hier den Weg über einen Gegenbeweis gehen:
Angenommen: Weiss hat keinen Letalfaktor.

In diesem Fall müsste eine Weiss x Weiss Verpaarung zu 25% Homo- Weiss ergeben. Ein solches Homo- Weisses Tier müssste verpaart mit jedem anderen Tier (egal welche Farbe) immer weisse Nachkommen zeugen. So ein Tier ist in den letzten 49 Jahren der Pelztierzucht nicht aufgetreten. Das ist ein nahezu 100%iger Beweis für die Existenz eines Letalfaktors.
Nun wurde von Züchtern immer wieder behauptet, dies gelte nur für rein Weisse Tiere, nicht aber für Silberschecken und Pink Weiss.

Pink Weiss:

Auch hier hilft wieder ein Gegenbeweis:
Angenommen, Pink Weiss trägt keinen Letalfaktor. Verpaart man ein Pink Weiss mit Standard, so entsteht:
25% Standard
25% Beige
25% Pink Weiss
25% Wilson Weiss
Da ein Letalfaktor nicht so einfach verschwindet und wieder erscheint, müsste jetzt der Wilson Weiss- Nachwuchs keinen Letalfaktor haben, der Pink Weiss Elternteil hatte ihn ja nicht, also kann er ihn auch nicht weiter geben.
Da wir aber schon festgestellt haben, dass Wilson Weiss immer einen Letalfaktor trägt, muss auch der Pink Weiss Elternteil einen solchen tragen.
Abgesehen davon erschien bisher kein Pink Weiss Chin, dass nur Weissen Nachwuchs bekommen hat, also Homo- Weiss war.

Silberschecken:

Hier muss erst geklärt werden, was einen Silbeschecke ist, d.h. wenn eine Silberschecke keinen Letalfaktor tragen soll, ab wie viel % grauer Haare im Fell soll das dann gelten.
Viele Züchter bezeichnen Silberschecken mit dunklen Haaren am Schwanz noch als Wilson Weiss, also nehmen wir das als Grenze: Alle Tiere die dunkle Stellen im Fell (ausser Schwanz) haben zählen wir hier zu den Silberschecken.
Jetzt gelten wieder beide Argumente, die auch für Pink Weiss gelten.
Ein Wilson Weiss kann eine Silberschecke als Nachwuchs haben, die kann dann wieder in der 2. Generation Wilson Weiss Nachwuchs bekommen. Wie soll dieser Nachwuchs einen Letalfaktor tragen, wenn das Elterntier ihn nicht hatte.
    

Außerdem sollte es dann auch hier bereits ein homozygotes Tier geben, das nur Silberschecken- Nachwuchs bringt.

Generell gilt für alle Farben mit (vermutetem) Letalfaktor:

Wäre der Letalfaktor nicht vorhanden, so gäbe es innerhalb kürzester Zeit einen homozygoten Nachwuchs, der nur diese Farbe als Nachwuchs bringt. Solch ein Tier sollte relativ schnell auftreten (theoretisch ja 1/4 der Nachkommen). Dies war aber weder bei Velvet, noch bei Weiss der Fall.

Häufig trifft man auf folgendes Argument:
Bei mir haben die Tiere gesunden Nachwuchs (auch größere Würfe), also kann es doch kein Problem sein.
Beide Letalfaktoren (Weiss und Velvet) führen in den meisten Fällen zu einem relativ frühen Absterben der Föten, so dass sie in vielen Fällen von der Mutter resorbiert werden können. Der Züchter bekommt davon selten etwas mit - für das Muttertier ist es allerdings natürlich eine enorme Belastung. Auch große Würfe sind durchaus möglich, es sind ja nur im Schnitt 1/4 der Föten letal. Die Chance einen Wurf zu bekommen, bei dem mal alle Föten gesund sind ist also nicht so niedrig, etwa 30% aller 4er Würfe und 40% aller 3er Würfe. Man darf aber nicht vergessen, dass über die Hälfte aller 2er Würfe einer solchen Letal- Verpaarung nicht ein "echter" 2er Wurf ist, sondern in Wirklichkeit ein 3er oder 4er Wurf mit 1 oder 2 abgestorbenen Föten.

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