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Genetik

Genetik

Grundlagen
Diese Kapitel soll dem Leser die Grundlagen der Vererbung nahebringen. Diese Grundlagen sind absolute Voraussetzung für die Zucht einer Tier- und Pflanzenart, egal ob es sich dabei um Chinchillas, Rosen oder Fliegen handelt. Nur die Kenntnis der grundlegenden genetischen Regeln ermöglicht einen Züchter überhaupt, mit seiner Zucht eine Verbesserung oder zumindest eine Erhaltung der Eigenschaften einer Tierart zu erreichen
Aufbau der Erbinformationen
Was sind Gene:
Gene sind einzelne Erbinformationen, die an einer bestimmten Position (Genlocus) der DNS liegen liegen. Die Gene an einem bestimmten Genlocus können oft unterschiedliche Ausprägungen haben (z.B. Fellfarbe blau, Fellfarbe braun). In dem Fall spricht man von verschiedenen Allelen (=alternativen Formen) eines Gens.
Alle Erbinformationen sind in Chromosomen angeordnet. Die Anzahl der Chromosomen in den Lebewesen ist unterschiedlich, sie sagt auch nichts über die Entwicklungsstufe der Lebewesen aus.
[Abbildung von Chromosomen]
 
Chromosomen bestehen aus 2 Chromatiden. Beide Chromatiden erhalten die gleichen Erbinformationen. Chromosomen sind in normalen Zellen doppelt vorhanden (Beispiel: Chinchilla 2x 32 Chromosomen, Mensch 2x 23 Chromosomen). In den Geschlechtszellen (Gameten) liegt nur ein einfacher Chromosomensatz vor.
Jedes Chromosom eines Chromosomenpaares enthält an der gleichen Stelle Erbinformationen, die für das gleiche verantwortlich sind (verschiedene Allele). Sind die Allele auf beiden Chromosomen in ihre Auswirkung gleich, so spricht man von homozygoten Erbanlagen. Sind die Allele verschieden, so spricht man von heterozygoten Erbanlagen.
Erbinformationen, die auf den gleichen Chromosomen liegen, werden gemeinsam übergeben (Beispiel: Rote Augen bei Beigen Chinchillas), Erbinformationen auf verschiedenen Chromosomen werden vollkommen unabhängig voneinander weitergegeben.
Zellteilung (Mitose)
 

 
      
Alle Chromosomen reihen sich auf einer Linie im Zentrum der Zelle auf
 
Die Chromosomen trennen sich an ihrem Verbindungspunkt in 2 Chromatiden auf
 
Die einzelnen Chromatiden wandern auf "ihre" Seite
 
Die Zelle teilt sich. Auf jeder Seite befindet sich ein "doppelter" Chromatidensatz
 
Die einzelnen Chromatiden werden kopiert. Es entstehen wieder komplette Chromosomensätze in jeder Zelle

 
Zellteilung (Meiose)
 

 
      
Alle Chromosomenpaare reihen sich auf einer Linie im Zentrum der Zelle auf
 
Die Chromosomen wandern auf "ihre" Seite der Zelle und die Zelle teilt sich 
 
Die bei der ersten Teilung entstandene Zelle teilt sich noch einmal "normal" (Mitose)
 
Endergebnis sind 4 Zellen mit einfachem Chromosomensatz.
Bei der Produktion von Eizellen entsteht nur eine Zelle, die anderen 3 werden absorbiert.
 
 
 

 
Vererbungslehre
Genetische Eigenschaften vererben sich unterschiedlich (dominant / rezessiv, intermediär). Zeigt sich eine Eigenschaft im heterozygoten Zustand zu mehr als 70%, so spricht man von einer dominanten Erbanlage, zeigt sie sich zu weniger als 30%, so bricht man von einer rezessiven Erbanlage.
Zeigt sich eine Erbanlage im heterozygoten Zustand zwischen 30% und 70%, so spricht man von eine intermediären Erbanlage.
Die Stärke, in der sich eine Erbanlage im Phenotyp zeigt, bezeichnet man als Expressivität.
Beispiele für durch Erbanlagen festgelegte Eigenschaften sind:
- Fellfarben
- Farbverteilungen
- Körperformen
- Krankheiten (Fellbeissen, Zahanomalien)
 
Beispiele:
dominant/rezessive Vererbung:
Gewicht Vater: 700g (rezessiv), Gewicht Mutter: 800g (dominant), Gewicht Nachwuchs: 800g
intermediäre Vererbung:
Gewicht Vater: 700g (intermediär), Gewicht Mutter: 800g (intermediär), Gewicht Nachwuchs: 750g
 
 

Vererbungslehre (dominant / rezessiv)

 

 

 

Praktisches Beispiel

 

 
 
 
 
 
 
 
 

Vererbungslehre (intermediär)

 

 

 

Praktisches Beispiel

 

 

Gebundene Vererbung

Genetische Eigenschaften, die auf dem gleichen Chromosom liegen, vererben sich nur gemeinsam (gebundene Vererbung)

Beipiele beim Chinchilla:

- Rote Augen bei Beige
- Letalfaktoren

 

 

Ergebnis:

Gelb und Eckig liegen zusammen. Eckig nur möglich, wenn gleichzeitig gelb.
Gelb und rund ist nicht möglich.
Dafür ist ein Rund- Gen nötig, das aber an das ebenfalls dominante Rot- Gen gebunden ist.

 

 

 

Ergebnis:

Gelb und Eckig liegen auf dem gleichen Chromosom. Sie werden zusammen übergeben.
Gelb kann nur eckig sein, Rot kann eckig und rund sein.
Rund kann immer nur rot sein.

 

 

Praktisches Beispiel
 
 
 
Gebundene Vererbung
Genetische Eigenschaften, die auf dem gleichen Chromosom liegen, vererben sich nur gemeinsam (gebundene Vererbung)
Beispiele beim Chinchilla:
- Rote Augen bei Beige
- Letalfaktoren
 
 
 
Ergebnis:
Gelb und Eckig liegen zusammen. Eckig nur möglich, wenn gleichzeitig gelb.
Gelb und rund ist nicht möglich.
Dafür ist ein Rund- Gen nötig, das aber an das ebenfalls dominante Rot- Gen gebunden ist.
 
 
 
 
Ergebnis:
Gelb und Eckig liegen auf dem gleichen Chromosom. Sie werden zusammen übergeben.
Gelb kann nur eckig sein, Rot kann eckig und rund sein.
Rund kann immer nur rot sein.
 
 
 
Chinchillagenetik
Viele der Eigenschaften der Chinchillas sind genetisch bedingt. Ohne zumindest grundlegende Kenntnisse der Genetik ist eine gezielte Zucht nur schwer möglich. Auch wenn die grundlegende Fellfarbe nur einen winzig kleinen Teil der wichtigen genetischen Merkmale darstellt, so werden wir hier diese für unsere Beispiele verwenden, da sie wohl den meisten gut vertraut sind. Denken sie aber daran, dass die Fellfarbe durch viele Eigenschaften beeinflusst wird.
Alle bekannten Fellfarben sind nach heutigem Wissen auf unterschiedlichen Chromosomen gelagert, werden also unabhängig voneinander vererbt. D.h. alle Farben können miteinander kombiniert werden, keine Farbe ist an die andere gebunden oder schliesst die andere aus. Auch gibt es keine Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Farben. Theoretisch ist also die Zucht eines Blond Ebony Saphir Violett Velvet möglich.
Über die Vererbung anderer Eigenschaften wie Charakter, Größe, Felldichte u.ä. ist relativ wenig bekannt. Es ist durchaus auch möglich, dass es hier große Unterschiede zwischen den Linien einzelner Züchter gibt. Die meisten dieser Merkmale werden aber akkumulativ vererbt, d.h. durch verpaaren von Tieren mit diesen Eigenschaften wird die Eigenschaft verstärkt (größere Tiere entstehen z.b. durch Verpaarung von großen Tieren)
Farbgenetik
Wie in der Einleitung schon geschrieben, sind alle Farben genetisch unabhängig voneinander. Wie schon in den Genetik- Grundlagen beschrieben liegen alle Gene doppelt vor. Aus diesem Grund spielt neben dem Gen, das die pehnotypische Änderung zuständig ist auch das Gen auf dem gleichen Locus, das diese Änderung verhindert, eine wichtige Rolle.
In vielen Fällen ist die Verteilung der Dominanz zwar eindeutig, jedoch nicht in allen.
Eindeutig dominant-rezessive Vererbung:
Beispiele hierfür sind die Farben Safir, Afro Violett, Deutsch Violett. Alle diese Farben sind rezessiv, d.h. das Gen, das die Farbänderung des Fells verhindert ist dominant. Nur wenn dieses Gen vollkommen verschwindet und das Farbgen homozygot (also auf beiden Chromosomen des Chromosomenpaares) vorliegt, kommt es zur phenotypischen Ausprägung der Fellfarbe.
Das gleiche gilt für die Farben Weiss und Velvet. Beide sind dominant und damit sind sie nur nicht sichtbar, wenn das Gen, das diese Fabausprägung verhindert, homozygot vorliegt.

Intermediäre Vererbung:
Beispiel hierfür sind Beige und Ebony. Die Farbabstufungen bei Beige können sehr vielfältig sein. Ein Dunkles Tier bringt nicht zwangsläufig nur dunkel Nachkommen. Die Änderung der Farbhelligkeint hängt neben einigen anderen Faktoren (Farbe der Fellspitzen etc.) auch mit der "Stärke" des genetischen Gegenallels zusammen. Ist das Gen, dass die phenotypische Ausprägung des Beige verhindert stärker, so wird der Phaeomelanin- Anteil im Haar geringer und das Beige dunkler, ist es schwächer, so wird der Anteil höher und das Beige heller. Gleiches gilt für das Beige- Gen selbst natürlich umgekehrt.

Kumulative Vererbung:
Ebony stellt eine Besonderheit unter den einzelnen Fellfarben dar. Alle anderen Farben basieren auf einem einzelnen Gen, Ebony dagegen basiert nicht auf einem einzigen Gen, sondern auf der kumulativen Vererbung verschiedener Gene, die wiederum teils dominant, teils rezessiv und teils intermediär vererbt werden. Kumulative Vererbung bedeutet also, dass mehrere Gene vererbt werden müssen.
 
Da alle Farben ausser Ebony auf einem einzelnen Gen beruhen, ist eine Berechnung der Farbergebnisse mittels Vererbungsmatrix relativ leicht möglich.
Genetische Symbole
Jeder bekannten Mutation ist eine bestimmte Abkürzung zugeordnet. Diese Abkürzung vereinfacht die Berechnung der Kombinationen. Dominante Mutationen werden groß geschrieben, rezessive klein.

Mutation
  
Genetische Bezeichnung
    
Anmerkung

Black Velvet
 
Blbl
 
Mit einem Letalfaktor verbunden
 
 
 
 
 
Dominant Beige
 
Pwpw, PwPW (Blond)
 
 
 
 
 
 
 
Rezessiv Beige (rote Augen)
 
pp
 
Die verschiedenen Mutationen werden unter einer Abkürzung zusammen gefasst.
 
 
 
 
 
Rezessiv Beige (schwarze Augen)
 
prpr
 
Die verschiedenen Mutationen werden unter einer Abkürzung zusammen gefasst.
 
 
 
 
 
Wilson Weiss
 
Ww
 
Mit einem Letalfaktor verbunden, häufig mit einer Scheckung verbunden.
 
 
 
 
 
Rezessiv Weiss
 
cncn
 
Wird heute nicht mehr gezüchtet
 
 
 
 
 
Blue Slate
 
BsBs
 
Verfügt möglicherweise über einen gemeinsamen Letalfaktor mit Black Velvet
 
 
 
 
 
Ebony
 
Eeee, EEee, EEEe, EEEE, EeEe
 
Die verschiedenen Mutationen werden unter einer Bezeichnung zusammen gefasst
 
 
 
 
 
Charcoal
 
bb
 
Die verschiedenen Mutationen werden unter einer Bezeichnung zusammen gefasst
 
 
 
 
 
Afro Violet
 
vv
 
 
 
 
 
 
 
Deutsch Violet
 
gvgv
 
Keine Internationale Bezeichnung, da nur in Deutschland vertreten
 
 
 
 
 
Safir
 
ss
 
 
 
 
 
 
 
Albino
 
cc
 
Albino ist immer rezessiv, c ist eine übergreifende Bezeichnung bei allen Tierarten
 
 
 
 
 
Scheckung
 
dd
 
Übergreifende Bezeichnung bei allen Tierarten
 
 
 
 
 
Chinchilla (non-agouti)
 
cchcch
 
Übergreifende Bezeichnung bei allen Tierarten
 
 
 
 
 
Zahnanomalie
 
tmaltmal
 
Inoffizielle Bezeichnung

 
Gelegentlich wird ein vereinfachter Gencode verwendet. Dieser Code reicht aus um in den meisten einfachen Fällen die Vererbung der Farben zu berechnen. Hier wird als Hilfe ein eigenes Symbol für Standard eingeführt. In der Realität gibt es ein solches Symbol nicht, aber es vereinfacht das Verständnis der Vererbung.
Zur Berechnung wird neben der Farbgene ein Gen für die Farbverteilung eingeführt. Mit dieser Kombination aus Farb- und Verteilungsgenen können zumindest einfache Farbkombinationen berechnet werden.

Farbgene

 
Standard
     
S
     
dominant
Weiss
 
W
 
dominant
Beige
 
B
 
dominant
Ebony
 
E
 
intermediär
Violett
 
v
 
rezessiv
Deutsch Violett
 
g
 
rezessiv
Safir
 
s
 
rezessiv
Charcoal
 
c
 
rezessiv
rezessiv  Beige
 
b
 
rezessiv
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Farbverteilungsgene

 
Velvet
 
V
 
dominant
Blue Slate
 
L
 
dominant
Scheckungsfaktor
 
D
 
dominant
Ebony
 
E
 
intermediär
Standard
 
x
 
rezessiv
Charcoal
 
c
 
rezessiv

 
Vererbungsmatrix
Bei der Berechnung der möglichen Farbkombinationen der Nachkommen ist die Vererbungsmatrix ein wichtiges Hilfsmittel. Die Vererbungsmatrix zeigt allerdings nur die genetischen Möglichkeiten - denken Sie bitte daran, dass es viele verschiedene andere Gene gibt, die den Phenotyp der Nachkommen zusätzlich beeinflussen.

Beispiel für eine einfach Dominant- Rezessive Vererbung: Weiss x Standard
Weiss trägt ein dominantes Weiss- Gen und ein rezessives "kein Weiss"- Gen, Standard trägt zwei rezessive "kein Weiss"- Gene (damit sind die "kein Weiss" - Gene homozygot und das Tier ist nicht Weiss).
Genetischer Code:

Weiss:
W w
Standard:
w w

Damit sieht die Vererbung folgendermaßen aus:

 
Mutter (Weiss)
Vater
(Standard)
 
W
w
w
Ww
(Weiss)
ww
(Standard)
w
Ww
(Weiss)
ww
(Standard)


Die Wahrscheinlichkeit aller Nachkommen zusammen ist immer 100%. Die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Möglichkeiten ist 100% / "Anzahl der Kästchen in der Tabelle"*

Für diesen Fall ergibt das eine Wahrscheinlichkeit von 100/4=25% für jede Möglichkeit. Kombiniet man die "gleichen" Ergebnisse, so kommt man auf 50% Weiss und 50% Standard.
(*=Anzahl der genetischen Möglichkeiten der Mutter x Anzahl der genetischen Möglichkeiten des Vaters)  
 
Beispiel für eine komplexere Dominant- Rezessive Vererbung: Beige Violett x (Hetero)Beige Violetträger
Genetischer Code:

Beige Violett:
vv Pwpw
Beige Violetträger:
Vv Pwpw

 

 
Mutter (Beige Violet)
 
 
vPw
vpw
vPw
vpw
Vater
(Beige Violetträger)
VPw
Vv PwPw
(Blond Violetträger)
Vv Pwpw
(Beige Violetträger)
Vv PwPw
(Blond Violetträger)
Vv Pwpw
(Beige Violetträger)
Vpw
Vv Pwpw
(Beige Violetträger)
Vv pwpw
(Standard Violetträger)
Vv Pwpw
(Beige Violetträger)
Vv pwpw
(Standard Violetträger)
vPw
vv PwPw
(Blond Violet)
vv Pwpw
(Beige Violet)
vv PwPw
(Blond Violet)
vv Pwpw
(Beige Violet)
vpw
vv Pwpw
(Beige Violet)
vv pwpw
(Violet)
vv Pwpw
(Beige Violet)
vv pwpw
(Violet)

Jede der Möglichkeiten hat die Wahrscheinlichkeit 100/16= 6,25%
Addiert man die gemeinsamen Ergebnisse, so kommt man auf:

12,5%
 
Blond Violetträger
25%
 
Beige Violetträger
12,5%
 
Standard Violetträger
12,5%
 
Blond Violet
25%
 
Beige Violet
12,5%
 
Violet

 
Mit dieser Methode lassen sich im Prinzip alle Farbkombinationen berechnen. Ausnahme sind hier Ebony- Verpaarungen die weit komplexer sind und andere Berechnungsmethoden verlangen.
 
Berechnung mit vereinfachtem Gencode:
Auch mit dem vereinfachten Gencode lassen sich einfache Vererbungen berechnen. Die Berechnung verläuft genauso über eine Vererbungsmatrix.
Beispiel für eine einfache Vererbung Weiss x Standard
Weiss trägt ein dominantes Weiss- Gen und ein "theoretisches" Standard- Gen. Standard trägt zwei Standard- Gene
Genetischer Code:

Weiss:
W S
Standard:
S S

 

 
Mutter (Weiss)
Vater
(Standard)
 
W
S
S
WS
(Weiss)
SS(Standard)
S
WS(Weiss)
SS
(Standard)

 
Beispiel für eine einfache Vererbung Beige Velvet x Standard
Standard trägt ein Standard- Gen sowie ein Standard- Verteilungsgen und ein Scheckungsgen, Beige Velvet trägt ein ein Beige und ein "theoretisches" Standard- Gen sowie ein Velvet- und ein Standard- Verteilungsgen.
Genetischer Code:

Standard:
SS xx
Beige Velvet:
BS Vx

 

 
Mutter (Beige Velvet)
 
 
B V
B x
S V
S x
Vater
(Standard)
Sx
BS Vx
(Beige Velvet)
BS xx
(Beige)
SS Vx 
(Black Velvet)
SS xx 
(Standard)
Sx
BS Vx
(Beige Velvet)
BS xx
(Beige)
SS Vx 
(Black Velvet)
SS xx 
(Standard)

 
Vererbung des Charakters
Über die Ausbildung des Charakters wird viel spekuliert. Leider gibt es dazu keine genauen Untersuchungen. Wer allerdings einmal die stark unterschiedlich ausgeprägten Charaktere verschiedener Hunderassen betrachtet, dem wird die Ablehnung eines genetischen Zusammenhangs schwer fallen.
Heute sind sich die meisten Züchter dahingehend einig, dass der Charakter der Chins teilweise genetisch vorbestimmt ist, teilweise durch Umwelteinflüsse gebildet wird. Durch Umwelteinflüsse kann die genetisch festgelegte "Richtung" des Charakters offenbar zu einem gewissen Punkt beeinflusst werden. Zu diesen Umwelteinflüssen zählt auch das Abschauen von der Mutter - ist die Mutter sehr zutraulich, wird auch meist der Nachwuchs schneller zutraulich.
Dennoch scheint die "grundlegende Richtung" nicht so leicht zu ändern zu sein. Ein Tier das eine gewisse Zutraulichkeit vererbt bekommt, wird diese auch behalten, wenn man etwas "weniger Rücksichtsvoll" mit ihm umgeht (also keine besonders vorsichtigen Bewegungen in seiner Gegenwart, auch mal das Tier im Freilauf einfangen etc.). Einem Tier, das von Anfang an sehr scheu ist, wird man diese Scheu durch richtiges Verhalten bis zu einem gewissen Punkt abgewöhnen können, allerdings wird jeder kleine Fehler im Verhalten meist einen großen Rückschritt bedeuten.
Häufig wird gewissen Farben eine Charaktereigenschaft nachgesagt. Vergleicht man aber die Aussagen verschiedener Züchter, so stellt man fest das es in den einzelnen Herden zwar offenbar tatsächlich Charakterliche Unterschiede zwischen den Mutationen gibt, diese jedoch zwischen den Herden nicht identisch sind. D.h. wenn bei einem Züchter alle Safir "zickig" sind, heißt das nicht, dass sie beim nächsten Züchter genauso sind. Da viele Pelztierzüchter natürlich nicht so stark auf die Charaktere geachtet haben, sollte hier der Heimtierzüchter besondere Beachtung legen. Problematische Tiere sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden, auch wenn sie noch so schön sind.
Beispiel aus der Praxis:
Merlin (Ebony dunkel) ist sehr anhänglich, hat aber einen kleinen Charakterlichen Fehler: Wer am frühen Abend seinem Käfig zu nahe kommt (nur bei geschlossener Tür), der wird attackiert wie von einem Wachhund. Merlin wurde von seinem Weibchen kurz nach einem Wurf getrennt. Allerdings war das Weibchen noch nachgedeckt. Die Jungtiere die darauf geboren wurden, hatten keinerlei Kontakt zum Vater (auch keinen Sichtkontakt). Dennoch entwickelte einer der Nachkommen das genau gleiche Verhalten, es wurde also komplett genetisch vererbt. Auch die Nachkommen dieses Sohnes weisen ähnliche (wenn auch abgeschwächte) Verhaltensmuster auf.
Dabei ist auffällig, dass nur Tiere, die dem Großvater ähnlich sehen, auch diese Verhaltensmuster übernehmen - offenbar sind sie hier also genetisch an eines der Ebony- Gene gebunden und wird dominant vererbt.
Mutter- und Vaterinstinkte
Ähnliches wie für den Charakter scheint für Mutter- und Vaterinstinkte zu gelten. Auch diese Eigenschaft ist genetisch verankert. Da hier von den Pelztierzüchtern genauer geachtet wurde, dürften die meisten Weibchen gute Mütter sein. Der Mutterinstinkt dürfte sich dominant bis intermediär vererben. Natürlich spielt hier die Übernahme der Verhaltensmuster eine wichtige Rolle, Jungtiere die gut umsorgt waren, werden das auch bei ihren Jungtieren machen.

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